Wohlstandsverlust

Leserbriefe / 10.11.2021 • 18:13 Uhr

Seit Jahren werden Lohnerhöhungen auf Grundlage von Teuerungsindexzahlen ausgehandelt. Diese Indexzahlen geben oft die tatsächlichen Kostensteigerungen nicht ausreichend wieder. Die ausgehandelten Lohnerhöhungen decken oft die offizielle Inflation nur knapp ab. Tatsächlich reicht dies, auch wegen eines progressiven Steuersystems, nicht aus, um die steigenden Lebenshaltungskosten abzudecken. Die Arbeitnehmer müssen für alle, meist politisch verursachten, Fehlentwicklungen wie z. B. Staatsverschuldung, Finanzkrise, Geldschwemme der EZB mit damit verbundenem Verfall der Spareinlagen usw., büßen. Für faire Lohnverhandlungen muss ein eigener Index errechnet werden, der nur auf die Grundbedürfnisse der Arbeitnehmer wie Wohnen, Heizen, Essen, Kleidung, Gesundheit, Bildung, Altersvorsorge, Mobilität usw., abzielt. Derzeit würde ein solcher Index eine erforderliche Einkommenserhöhung in einem höheren zweistelligen Prozentbereich ergeben. Die derzeitigen Lohnverhandlungen der sogenannten Sozialpartner um eine Lohnerhöhung im niederen einstelligen Prozentbereich kann den realen Kaufkraftverlust nicht annähernd ausgleichen. Wenn die Arbeitnehmer vor massivem Wohlstandsverlust geschützt werden sollen, müssen sich die unteren und mittleren Nettoeinkommen deutlich erhöhen.

Peter Bonetti,

Hard