Netzwerk auf

Leserbriefe / 21.11.2021 • 17:06 Uhr

drei Beinen

In einer Kooperation von drei bestehenden Schlachtbetrieben soll das regionale Netzwerk bestehen, das laut VN-Bericht „Jedem Tier den eigenen Schlachthof“ garantiert. Mir – und vermutlich auch den betroffenen Tieren – wäre es deutlich lieber, wenn jedes dieser Tiere am eigenen Hof geschlachtet (betäubt und entblutet) und dann in regionalen Betrieben weiterverarbeitet würde. Die Weideschlachtung ist ja mittlerweile nach langem Hin und Her, gegen den erbitterten Widerstand der „Branche“ und mit wenig bis ohne Unterstützung des Landes, auch in Österreich offiziell erlaubt (in der EU schon lange). Das könnte man dann vielleicht als regionales Netzwerk bezeichnen. Der Stuhl, auf dem die Landwirtschaft sitzt, hätte dann vier Beine und wäre nicht ganz so wackelig. Von Transparenz und Glaubwürdigkeit der regionaler Markenpolitik mal ganz abgesehen, von Verbesserung oder gar Sicherung der Lebensmittelautonomie im Lande ganz zu schweigen. Was macht eigentlich die LQM („Ländle Qualitätsprodukte Marketing GmbH“) bei der Landwirtschaftskammer aus ihren „Ländle-Gala“-prestigeträchtigen Slogans wie „Direkt vom Erzeuger. In Ihrer Nähe“ und „Weil es einen Unterschied macht“? Das tut es übrigens tatsächlich.

Dr. Erik Schmid, Götzis