Nur eine Frage

Leserbriefe / 22.11.2021 • 20:25 Uhr

der Schuld

„In Krisenzeiten suchen Intelligente nach Lösungen, Idioten suchen nach Schuldigen.“ Wer auch immer diesen Satz geprägt hat, spricht nicht nur mir aus der Seele. Seit fast zwei Jahren schiebt man die Schuld an der aktuellen Situation hin und her. Zuerst war der Fledermausverkäufer in China verantwortlich, dann waren es die Touristiker in Ischgl, später die Urlaubsrückkehrer und jetzt die Ungeimpften. Niemals wurde eruiert, ob die verordneten Maßnahmen auch sinnvoll und wirksam waren. Man sperrte Österreich zu und wartete auf einen Game-Changer. Doch der Game-Changer war schnell „Game Over“ und die Wunderwaffe „Dritter Stich“ sollte die Wende bringen. Doch die Politik hatte bereits zu viel versprochen, zu wenig gehalten und den Sommer erneut verschlafen. Die Bürger waren enttäuscht, weshalb die Sprache gegenüber den Menschen härter wurde: Zügel wurden gestrafft, Daumenschrauben angelegt. Seit zwei Wochen gilt nun 3G am Arbeitsplatz und die Ungeimpften sind im Quasi-Lockdown. Geändert hat es am bisher Infektionsgeschehen nichts. Lediglich die Spaltung hat es weiter befeuert. Anstatt einen Strategiewechsel anzudenken, andere Berater heranzuziehen und neue Lösungen zu finden, werden wieder dieselben Fehler gemacht wie die letzten zwei Jahre. Jetzt werden wir wieder alle gleichermaßen in den Lockdown geschickt. Wem man hierfür wieder die Schuld geben kann?

Pierre Mitternöckler, Sulz