Es ist die Demografie, ganz einfach

Leserbriefe / 13.12.2021 • 19:54 Uhr

Zu wenige Hebammen, Kindergartenpädagog(inn)en, Pädagog(inn)en, Lehrlinge, Fachkräfte, Medizin- und Pflegekräfte – überall zu wenige, außer zunehmend zu viele Pensionist(inn)en wie mich oder Pflegebedürftige wie mich wohl auch einmal. Alles jammert über das „Zuwenig“ und verlangt Gegenmaßnahmen „des Staates, der Politik“. Warum ist das so bzw. können „Staat und Politik“ wenig dagegen tun? Die Antwort ist ganz einfach. 1960 kamen in Österreich rund 126.000 Babys zu Welt, jetzt sind es nicht einmal mehr die Hälfte, so um die 84.000 pro Jahr. Die Wirtschaftsleistung ist ein Mehrfaches von jener 1960, und trotz gewaltiger Steigerung der Produktivität reicht die heutige Zahl an jungen Nachkommenden nicht aus. Ganz einfach weil der Bedarf speziell dort, wo er sehr dringend ist, wie z. B. in der Kinderbetreuung, Bildung, im Gesundheitsbereich und in der Altenpflege durch Steigerung der „Produktivität“ nicht eingebremst/ reduziert werden kann. Als Patentrezept wird von der Politik gebetsmühlenartig die Einwanderung angepriesen. Spätestens seit 2015 wissen wir aber, dass durch eine „2015-Migration“ nicht Fachkräfte, sondern überwiegend Bildungsferne, Hilfskräfte und oft sogar bildungsresistente Analphabeten kommen. Wenn wir nicht ganz dumm und naiv sind, ziehen wir sofort die Einwanderungs-/ Asyl-/ Migrationsnotbremse, wie immer, und lassen (fast) nur noch Leute ins Land, die unsere Gesellschaft auch weiterbringen. Bin ich jetzt ein Hetzer?

Dr. Klaus König,

Lauterach