Würfel sind schon längst gefallen
Zum Bericht „Nichts spricht für grüne Atomkraft“, VN vom 15. 1. 2022:
Vor 25 Jahren haben die Vereinten Nationen 1997 das Kyotoprotokoll auf den „Weg“ gebracht. Seither ist de facto nichts Wesentliches geschehen, das die Klimakatastrophe bremsen hätte können. Aufzuhalten ist sie nicht mehr, was einmal global zerstört ist, ist irreparabel für alle Zeiten. Der Klimaschutz beginnt nicht beim Atomkraftwerk. Weitaus schlimmer sind Kohlekraftwerke, an die 2485 weltweit. Abgesehen von den Abgasen werden insbesondere im Bereich der Braunkohle, die ein Drittel der Leistung von Steinkohle liefert, ganze Landstriche verwüstet. Betriebsfähige Atomkraftwerke sind so lange zu erhalten, bis wir endlich das tun, was seit Jahrzehnten vereinbart wurde. Die Natur bietet uns hervorragende Möglichkeiten, umweltfreundliche Energie zu nutzen. Das sind Windenergie, Wasserkraft, Sonnenenergie und ganz besonders die Gezeitenenergie, die, wirkungsvoll genützt, eine totale Energieversorgung liefern könnte und immer zur Verfügung steht. Musterland in dieser Hinsicht ist Schottland, das bereits Hervorragendes geleistet hat, neben einer gewaltigen Renaturierung der Landschaft.
Anstatt sinnlos Atomkraftwerke zu bauen, deren Strom bei Betrachtung aller Kosten des Jahrzehnte dauernden Abbruchs und Entsorgung unbezahlbar ist, sind postwendend neue Weg zu beschreiten. An den Börsen wäre es an der Zeit, zukunftsträchtige Projekte wie Wasserstoff auf die Beine zu bringen, anstatt E-Autos, für die weder Infrastruktur noch sauberer Strom vorhanden sind, zu pushen.
Ing. Gerhard Miltner, Bregenz