E-Mobilität – Boom? Wo?

Leserbriefe / 21.01.2022 • 16:43 Uhr

Zum Bericht „Gebremster Autohandel – nur Elektro boomt“, VN vom 18. Jänner:

Der Autohandel leidet unter den Corona-Folgen. Einen Boom vermerkt ein VN-Artikel vom 18.1. nur in der Sparte der E-Autos, bei denen Privatpersonen aber sehr bescheiden zugreifen. Ursache nach dieser Darstellung ist die lückenhafte Ladeinfrastruktur. Der vermeintliche Elektro-Boom: Fünf Jahre mit legalisiertem Steuersparen und Doping per Förderungen haben die E-Mobilität in Österreich auf atemberaubende 1,3 Prozent der Fahrzeugbestandes gebracht. 85 Prozent der E-Fahrzeuge bewegen sich im Bereich von Firmen und Behörden. Also mehr sanftes Plätschern als Tsunami, wenn gerade knapp 0,2 Prozent in privater Hand sind. Rund 20000 Euro kostet jedes E-Mobil den Steuerzahler. In den rund fünf Jahren, in denen das Steuer-Füllhorn über den E-Interessenten ausgeschüttet wurde, kamen so rund 1,4 Milliarden Euro an Finanzanschub zusammen. Finanziert gezwungenermaßen auch von Geringverdienern, die auf ihr Altauto angewiesen sind und dieses finanziell gerade so stemmen können. Und sich nun freuen dürfen, mit ihren Kfz-Abgaben auch die Elektro-Luxus-Vehikel vom Schlage Tesla & Co. und zu hohen Anteilen gleich die Ladeinfrastruktur dazu fördern zu dürfen, während ein E-Auto weitab der finanziellen Möglichkeiten liegt. Eine Analyse im Deutschland-Monitor der Deutschen Bank kommt hier zum Schluss: Elektroauto-Subventionen kommen vor allem Gutverdienern zugute, müssen aber von Gering- und Durchschnittsverdienern bezahlt werden.

Herwig Orgler, Götzis