Mitbestimmen

Leserbriefe / 03.02.2022 • 17:16 Uhr

statt mitberaten

Am 29. März dieses Jahres sind in ganz Österreich Pfarrgemeinderatswahlen vorgesehen. Bisher ist der Pfarrer nicht an die Beschlüsse des PGRs gebunden. Er hat in jedem Fall ein Vetorecht. Nach Ferdinand Kaineder, Präsidenten der Katholischen Aktion Österreich, soll das endlich geändert werden. Aus dem beratenden PGR soll ein bestimmendes Gremium werden. Viele Pfarrer handhaben das schon lange so, doch aus dieser „Notlösung“ soll nach Kaineder eine offiziell anerkannte und im Kirchenrecht verankerte, in allen Pfarren beachtete „Dauerlösung“ werden. „Autokratisch klerikale Männer mag selbst der Papst nicht.“ Für Pfarrgemeinderäte – Jugend, Frauen, Männer – sei das Gestalten des Pfarreilebens spannend, „wenn sie in die Verantwortung gehen können“. Das Amt des Pfarrers sei „gebunden an den Dienst der Einheit mit dem Bischof und seiner Gemeinde, die im PGR ihre Entscheidungen trifft. Trotz der mehrfachen Erfahrung in den letzten Jahrzehnten, dass Reformanliegen nicht gehört werden, sehen viele heute eine Chance. „Beispielsweise kommt heute das Frauenthema (allerdings extrem schüchtern, ergänzende Anmerkung von H. R.) aus dem Vatikan selbst.“ So schreibt der Präsident der Katholischen Aktion Österreichs im Männermagazins „Y“.

Pf. Helmut Rohner, Dornbirn