Pflegekräftemangel
Bereits vor 20 Jahren wurde an den Pflegeschulen über einen Pflegekräftemangel im Jahr 2020 gesprochen. Vor etlichen Jahren gab es schon zwei Radiosendungen darüber. Im ORF Fernsehen hat Landesrätin Wiesflecker erklärt, dass die Landesregierung die Situation erkannt und schon im Herbst 2021 eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen hat. In derselben Sendung bezeichnet sie Pflegekräfte nach 6-, 12- oder 24-monatiger qualitativ hochwertiger Ausbildung als Unterstützungs- sprich Hilfskräfte. Diese Aussage trägt nicht unbedingt zur Imagesteigerung der Pflegeberufe bei. Auch wenn Direktor Fleisch von den Landeskrankenhäusern im Radio anderes behauptet hat, sind Pflegekräfte keine Spitzenverdiener. So ist das Anfangsgehalt eines Pflegeassistenten nach 12-monatiger Ausbildung annähernd gleich hoch wie das Anfangsgehalt beim Discounter. Wenn die Gewerkschaft dann noch einen Abschluss feiert, der ca. 1 % unter dem der Metaller und 2 % unter der Inflation liegt, was einen Reallohnverlust bedeutet, bleiben nicht mehr viele Argumente zur Ergreifung des Pflegeberufes übrig. Trotz all den vorher angeführten Widrigkeiten gibt es ein großes Argument, das für die Pflege spricht. Die Arbeit im Pflegeheim ist für mich der schönste Job überhaupt und von den Bewohnern bekommt man so viel zurück, was einem durch die Regierung und Gewerkschaft versagt bleibt.
Franz Stockmaier, Feldkirch