Umweltschutz und Rhesi

Leserbriefe / 11.02.2022 • 18:02 Uhr

Ich gratuliere Herrn Siegfried Gruber zum Leserbrief „Umweltschutz“ (VN, 08.02.2022). Ich ergänze seine Ausführungen noch mit Zahlen und Fakten. Im „Rhesi“-Projekt Abschnitt 1 liegt nach IRR-Angaben (Informationsträger bei https://www.stimmungs-barometer.at/ ) die Abflusskapazität derzeit bei 4400 m3/s mit 1m Freibord. Auf Anfrage der Stimmungs-Barometer-Organisatoren: Ist eine Dammverschiebung für folgende HQ notwendig: HQ 100, HQ 300, EHQ? Antwort der IRR in allen drei Fällen: Nein. Zweite zentrale Frage: Gibt es eine gesetzliche Vorgabe, dass das Trittsteinkonzept (Aufweitung) umgesetzt werden muss? Antwort der IRR: Nein. Dritte zentrale Frage: Ist für die ökologische Aufwertung eine Dammverschiebung erforderlich? Antwort der IRR: Nein. Warum sollen dann ca. 16 ha Wald gerodet und zerstört werden, das sind laut österreichischer Holzwirtschaft ca. 16.000 Bäume? Warum 116 ha für regionale Lebensmittelerzeugung wichtige Grünflächen vernichten, wenn keine gesetzliche Aufweitung erforderlich ist? Warum eine Großbaustelle mit 9 Jahren Bauzeit, mit ca. 30.000.000 Transportkilometer, davon fast 20 Millionen km über bestehendes Straßennetz, wenn keine Dammverschiebung und Aufweitung erforderlich sind? Wo sind bei diesem „Rhesi“-Projekt Abschnitt 1, der Naturschutz, die Klimaschutzziele und die Grundsätze der Grünen geblieben?

Norbert Bolter, Koblach