Bildungscampus für Tourismusberufe

Zum VN-Bericht „Gaisbühel im Rennen um neuen Bildungscampus für Tourismusberufe – Debatte um GASCHT-Standort entbrannt“, VN vom 15. Februar:
Coronagebeutelt liegt die Gastgewerbe-Branche vielfach am Boden. Ein Drittel der Betriebe kann die Kreditraten nicht mehr tilgen, und da haben die WKV-Tourismusfunktionäre nur eines im Kopf, nämlich einen neuen Bildungscampus zu installieren, der nicht notwendig ist und auch nicht gebraucht wird. Die Tourismusausbildung ist mit der Landesberufsschule für das Gastgewerbe in Lochau und mit den Tourismusschulen in Bludenz bzw. in Bezau vollkommen abgedeckt. Und wenn man dazu noch die dreijährige Hotelfachschule wieder installieren und mit einem Praxisjahr ergänzen würde, dann erübrigt sich ein eigener, neuer Bildungscampus. Weit besser wäre es zudem, die bewährten Schulen zu unterstützen, die auch mit Bund und Land akkordiert sind, als einen solchen Standort für eine „Wirtschaftskammerschule“ zu diskutieren. Die Kosten hierfür sind einfach zu hoch. Es kann nicht sein, dass für diese Privatschule so viel Geld ausgegeben wird, nur weil es ca. 50 Betriebe so wollen. Im Land gibt es über 2.000 Hotel- und Gastbetriebe, die auch aufgrund solcher „Ideen“ schon in den letzten Jahren eine um rund 50 Prozent erhöhte Kammerumlage bezahlen müssen.
Wolfram Baldauf, Lochau,
Berufsschuldirektor-Stv. i.R., LBS Lochau