Tag der Muttersprache

Leserbriefe / 17.02.2022 • 17:19 Uhr

Am 21. Februar erinnert uns die UNESCO mit dem „Tag der Muttersprache“ an die Bedeutung der Sprachpflege und wie schmerzhaft jeder Eingriff in die Sprachenrechte ist. Der Schutz der sprachlichen und kulturellen Vielfalt ist inzwischen ein fester Bestandteil der Verfassung demokratischer Staaten geworden. Auch die Republik Österreich bekennt sich in Artikel 8 (2) des Bundesverfassungsgesetzes „zu ihrer gewachsenen sprachlichen und kulturellen Vielfalt, (…)“. Dadurch wird vom Bundesministerium (BMBWF) den Schulen die Möglichkeit für muttersprachlichen Unterricht in allen Sprachen geboten, sofern der Bedarf angemeldet wird und personelle Ressourcen vorhanden sind. Allerdings, während 26 Völker in Österreich in den Genuss dieses Angebots kommen, kämpfen Angehörige des kroatischen Volkes aktuell immer noch um das Recht auf Kroatisch als eigenständiges Unterrichtsfach. Denn leider wurde das seit 1995 gut funktionierende Unterrichtsfach Kroatisch im Schuljahr 2020/21 von der Bildungsdirektion Vorarlberg abgeschafft, obwohl alle genannten Bedingungen erfüllt wurden. Außerdem hatten die Schüler(innen) durch Ausflüge (Rathaus Feldkirch, St. Michael Kirche etc.) die Möglichkeit, gemeinsame Berührungspunkte der österreichischen und kroatischen Geschichte kennenzulernen. Durch die Abschaffung des Kroatisch-Unterrichts wurde damit 54 Kindern in Vorarlberg ihr Recht verweigert. Die entsetzten Eltern sind mehrmals mit der Bildungsdirektion in Kontakt getreten. Ihre Anliegen fanden aber leider kein Gehör.

Lidija Mihalic, Feldkirch