Linhart hat noch keinen Koffer in Berlin

Leserbriefe / 24.02.2022 • 18:02 Uhr

Auf Grund einer parlamentarischen Anfrage und der darauffolgenden Berichterstattung, lässt Außenminister Schallenberg jetzt den Botschafterposten in Berlin neu ausschreiben. Bei den Türkisen ist man es offensichtlich nicht mehr gewohnt, dass man für Postenbesetzungen derlei Umwege machen muss. Das macht auch die schwache Begründung des gelernten Juristen Mag. Schallenberg, der schon auf Grund seines beruflichen Werdegangs genau wissen muss, wie man einen Botschafter rechtskonform bestellt, nicht besser. Wie auch immer, die Kosten der Erstausschreibung und allfällige Ansprüche des bis jetzt Erstgereihten zahlt der Steuerzahler, der sich übrigens „nolens volens“ eine der teuersten Parteienfinanzierungen der Welt leistet, leider mit bescheidenem Ertrag. Nun, jetzt kommt es ja zu einer neuerlichen Ausschreibung. Da stellt sich die Frage, ob sich noch irgendein anderer Bewerber die Arbeit antun will sich neuerlich zu bewerben, wenn von Vornherein feststeht, dass Linhart den Posten bekommen soll. So wird aus der Neu-Ausschreibung (de facto) eine Schein-Ausschreibung. Dass diese Art der Fehlerbehebung bei der Postenbesetzung dann rechtskonform ist, mag sein. Ein Renommee für die Beteiligten ist es nicht.

Peter Morstein,

Rankweil