Flache Lernkurve
Seit der Mensch das Feuer erfand, ging es stetig voran. Mit dem Kyoto Protokoll 2005, dass 195 Nationalstaaten unterschrieben haben, hat sich nichts Wesentliches geändert. Wenn sich Nachbarn schon wegen kleineren Problemen vor Gericht treffen, wie sollen sich dann so viele gegenseitige wirtschaftliche Interessen zusammenbringen lassen? Die Flugzeug-Kondensstreifen am Himmel werden immer mehr, Wälder abgeholzt, die Straßen sind immer noch verstopft und die Ozeane werden immer noch verdreckt und leergefischt. Atomenergie und Kohle werden im Zuge der derzeitigen Krisen zurückkommen. Ich habe noch selten bis gar nicht eine Regierung, einen Politiker gesehen, der eine große Blumenwiese oder ein neues Naturschutzgebiet offiziell eröffnet hätte, sondern nur mit großem Stolz Autobahnen, Tunnels oder Brücken, als Zeichen des Fortschritts. Aber ist das wirklich noch Fortschritt? Ist Fortschritt, sinnlos Raketen ins All zu schießen, während es auf der Erde brennt? Die Ressourcenverschwendung wird über alle Kontinente hinweg weitergehen – das wird auch in Zukunft so bleiben. Denn, wenn wir glauben und wissen, dass der Sperber zu allen Zeiten Sperlinge geschlagen hat, so sollten wir auch glauben, dass der Mensch leider zu keiner großen und schnellen Veränderung fähig ist.
Klaus Islitzer,
Fußach