Gute und schlechte Flüchtlinge

Leserbriefe / 09.03.2022 • 17:07 Uhr

Wir alle sind betroffen, empört und verunsichert nach dem völkerrechtswidrigen Überfall Russlands auf die Ukraine. Das Leid der Bevölkerung ist unermesslich und jede erdenkliche Hilfe für die zu uns kommenden Flüchtlinge eine Selbstverständlichkeit – dies unterstreichen sogar unsere Politiker. Auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene soll es ausreichend Unterkünfte und Privatwohnungen geben. „Wir werden alle ukrainischen Flüchtlinge aufnehmen“, so der politische Tenor. Welch ein unfassbarer Wandel im Sprech der Verantwortlichen für Flüchtlings- und Asylfragen in unserem Land. Bis vor Kurzem lautete die Botschaft „Österreich hat gemessen an der Bevölkerung seit 2015 europaweit die meisten Flüchtlinge aufgenommen. Österreich kann und will deshalb weder einzelnen Frauen noch Kindern aus den Elendslagern auf den griechischen Inseln bzw. aus dem von den Taliban terrorisierten und in einer humanitären Katastrophe befindlichen Afghanistan Schutz bieten. Also es geht doch mit Wohnraum und Aufnahme, fragt sich der erstaunte Bürger. Und ein Landeshauptmann bietet eine eher zynische Erklärung dafür. Nämlich im Falle der Ukraine handelt es sich nicht um eine Migrationsbewegung, sondern um Kriegsflucht. Jetzt verstehen wir!

August Rohner, Wolfurt