Plastik und
Meerestiere
Pro Jahr werden 400 Millionen Tonnen Plastik hergestellt; ein viel zu großer Teil davon landet im Meer. Es bilden sich gigantische Müllteppiche, wie z.B. der „Great Pacific Garbage Patch“ zwischen Hawaii und Kalifornien. ForscherInnen schätzen diesen auf eine Fläche von 1,6 Millionen Quadratkilometer, was in etwa der Größe Mitteleuropas entspricht. Die Überbleibsel unserer Wegwerfgesellschaft kosten neben unzähligen Fischen jedes Jahr über einer Million Meeresvögel und Meeressäuger das Leben. Die Tiere verwechseln Plastikpartikel mit Nahrung, sie verhungern mit vollen Mägen, da Plastik den Verdauungsapparat verstopft und die Därme verletzt. Wale und Delfine, aber auch Schildkröten verfangen sich in alten Fischernetzen, ertrinken oder erleiden schwere Verletzungen bei Befreiungsversuchen. Bei den Zersetzungsprozessen werden gefährliche Inhaltsstoffe wie BisphenolA, Phthalate oder Flammschutzmittel freigesetzt, die sich in der Nahrungskette anreichern und nachhaltig das Erbgut mariner Lebewesen beeinflussen. Die kleinen Plastikpartikel ziehen im Meerwasser gelöste Umweltgifte wie das Insektizid DDT oder PCBs an wie ein Magnet. Eine tödliche Mahlzeit für Muscheln oder Korallen und letztlich auch für uns Menschen. Jeder kann Plastik vermeiden: Mit umweltfreundlichen Alternativen, mit „nicht verpacken“ und „Mehrweg verwenden“. Auch die Menschen, die Wasser aus dem Supermarkt holen: Eine Studie hat ergeben, dass Mineralwasser die Umwelt 1000 Mal so stark belastet wie Leitungswasser.
Roland Geiger, Buch