Lech: Einfach nur zum Fremdschämen

Leserbriefe / 23.03.2022 • 18:27 Uhr

Aufgrund fehlendem Geschichtsbewusstseins und Nichtreflexions-fähigkeit ließ sich kürzlich der Geschäftsführer des Tourismusverbandes von Lech, Hermann Fercher, vor laufender Kamera zu einem Loblied auf den Oligarchen Oleg Deripaska hinreißen. Was für ein postkolonialer Kniefall, was für eine anbiedernde, unterwürfig-kriechende Schmeichelei gegenüber einem Mann, der neben Putin das Gesicht des Krieges verkörpert. Herr Fercher ist in seiner beruflichen Vergangenheit in seinem Heimatland Tirol ja auch schon mehrfach durch völlig unqualifizierte und überheblich-arrogante Aussagen aufgefallen. So gesehen wunderte es mich nicht, dass einmal mehr deplatzierte Worte aus seinem Munde stolperten. Was für ein Eigentor!

Ich frage mich in was für einer tragischen Schicksalsgemeinschaft steht der neue Bürgermeister von Lech mit dem Geschäftsführer des Tourismusverbandes von Lech? Der eine deckt die Dummheit des anderen! Bürgermeister Lucian bezichtigte die Medien pauschal der bewussten Täuschung und der Manipulation. Eine solche völlig an den Haaren herbeigezogene Unterstellung muss man erst einmal zuwege bringen. Damit hat er sich selbst ins Abseits geschossen. Doch wer sich nur noch in der wohlstandsvernebelten Welt von Zigarren, Sekt und Champagner bewegt, liegen Anmaßung und Realitätsverlust recht nah beieinander.

Lois Hechenblaikner,
Reith im Alpbachtal