Ein ÖBB-Lokführer
mit Herz

Leserbriefe / 28.03.2022 • 18:13 Uhr

Als Tiroler Großeltern planten wir für den 18. März 2022 eine Zugfahrt nach Bregenz zum Maturaball unserer Enkelin Lisa. Da eine der beiden Omas gehbehindert ist, wählten wir eine Zugverbindung mit Umsteigen auf gleicher Bahnsteigebene. Dies ging in Wörgl beim Umsteigen vom REX auf den Railjet gut, in Feldkirch landeten wir allerdings beim Aussteigen aus dem 2. Waggon fast im vordersten Bereich des Bahnsteiges 4, während der REX nach Bregenz weit hinten auf Bahnsteig 5 stand, so dass auch hier der Weg für die Omas in den zur Verfügung stehenden fünf Minuten nicht zu bewältigen schien. Eine große Zahl an Fahrgästen strömte dem Anschlusszug zu – einige überholten uns gleich mit Gepäck im Laufschritt, so dass auch ich (80-jährig mit Herzschrittmacher) so gut ich konnte mit den beiden Rollis der Damen eilte, um den Lokführer zu bitten, auf die Omas zu warten, da ja die Türen des Zuges bereits geschlossen waren. Dieser öffnete sein Fenster und sprach zu meinem Anliegen „steig ein, ich fahre etwas vor“, öffnete mir die erste Tür und fuhr den beiden Damen langsam entgegen. Eine freundlich-überraschende Geste dieses Lokführers, der uns am 18. 3. 2022 mit dem REX/Abfahrt 13.47 Uhr von Feldkirch nach Bregenz brachte – für uns ein Lokführer mit Herz! Natürlich war diese Begebenheit am Abend auch Stoff in unseren Gesprächen mit all unsern Lieben bei diesem von den Maturanten der HAK Bregenz so großartig gestalteten Ball.

Simon Berger, Fieberbrunn