Senderbrücke
Der Bau der neuen Senderbrücke wird also bald abgeschlossen sein. 15.000 Autos werden dann wieder das Naturschutzgebiet im Ried im unteren Rheintal (wieder) befahren können. Nachdem zunächst von einer und später von zwei Millionen Euro Kosten die Rede war, wurden in das Projekt nun 4,5 Millionen gesteckt. Gleichzeitig wird für Radfahrende – obwohl sie nicht wie Autofahrende rund ums Ried ohnehin über allein ihnen vorbehaltene Schnellstraßen verfügen – ein Labyrinth aus Radwegen geplant. Dieses ist von einer durchgängigen Umsetzung noch weit entfernt und lässt erwarten, dass es insbesondere für Pendler gänzlich ungeeignet sein wird. Diese Prioritätensetzung konterkariert die Modal-Split- und Klimaziele der Landesregierung und stellt deren Ernsthaftigkeit stark in Frage. Würde die Landesregierung ihre eigenen Zielsetzungen ernst nehmen, wäre es aus Sicht der Radlobby angebracht, die Straßen im Ried (mit Ausnahme des Anrainerverkehrs) Radfahrenden und Bussen vorzubehalten. Da eine dergestalt nachhaltige Entscheidung des Landes außer Sichtweite erscheint, wäre Folgendes das Mindestmaß, um Radfahren im Ried sicherer und attraktiver zu machen: Geschwindigkeitsbeschränkungen gemäß RVS Radverkehr, Straßenschilder zu sicherem Überholabstand, Verbreiterung bestehender Radstreifen, sowie Entschärfung der bestehenden Gefahrenstellen, v. a. in Lauterach/Querung L41. Geld ist da, allein der Wille fehlt.
Mag. Veronika Rüdisser,
Vorstandsmitglied der Radlobby
Vorarlberg in Dornbirn, Kennelbach