Pandemie-Kommunikationsdesaster
Die Pandemie ist am Abklingen und wir alle hoffen, dass uns im Herbst nicht eine neue Mutation einholt. Wir hoffen aber auch, dass sowohl unsere Virus-Experten wie auch Politiker daraus gelernt haben, wie Kommunikation in einer Pandemie nicht funktionieren kann. Beispiele wurden genug geliefert! Daraus zu lernen müsste eigentlich einfach sein. In zu vielen Talkrunden und Nachrichtensendungen wurden zu viele Experten eingeladen. Virologen, Epidemiologen, Komplexitätsforscher und Wissenschaftler gaben sich in diversen Sendungen die Klinke in die Hand und informierten über ihre Einschätzung der Lage und schürten auch Angst. Ohne ihnen nahetreten zu wollen, aber manchmal hatte ich sogar den Eindruck, dass einige davon die Kameras und Mikrofone geradezu suchten. Wie dem auch sei, es waren zu viele verschiedene Meinungen in immer kürzeren Abständen. Jeder Experte beanspruchte seine Version als die richtige. Die Letzt-
entscheidung über die Maßnahmen oblag dann aber letztlich der Politik.
Diese kochte dann ihr eigenes Süppchen – vorbei an den Experten! Das heißt, es waren eigentlich mehrere Süppchen. Je nach Bundesland. Dass dies nicht funktionieren kann haben wir alle miterlebt – erste Reihe fußfrei! Für eine mögliche Herbstmutante sollte man jedenfalls die bekannte Redewendung umdrehen und sagen: „Im Vorhinein ist man immer g‘scheiter“!
Tone Schneider, Klebern, Egg