Reine Profitgier

Leserbriefe / 20.04.2022 • 17:06 Uhr

Zu „Warenterminbörse Paris – Weizenpreis seit Ukrainekrieg von 287 auf 403 Euro gestiegen“, VN vom 16. 4.:

Österreich produziert jährlich etwa 1.500.000 Tonnen Weizen und verbraucht rund 650.000 Tonnen. Unser hochwertiger Weizen wird gewinnbringend exportiert, und zur Gewinnoptimierung wird Weizen aus der Ukraine, wo es erst in diesem Jahr zu Ernteausfällen kommen wird, importiert. Es scheint niemanden zu stören, dass der Ukrainekrieg nur als Vorwand für die massiven Preissteigerungen im Bereich Gas, Öl, Strom, Holz, Lebensmittel usw., benutzt wird. Russland hat den Rohstoffexport nicht reduziert und die Situation bei Brotpreissteigerungen oder dem Hühnerfutter, was den Eierpreis wesentlich erhöht, ist auch nur den profitgierigen freien Markt geschuldet. Es ist erstaunlich, dass die Bürger in der reichen EU kommentarlos akzeptieren, dass sich Menschen bereits zwischen Heizen oder Essen entscheiden müssen, die Kinderarmut steigt, sich junge Menschen keinen Wohnraum leisten können und die Preise der Grundnahrungsmittel maßlos steigen. Ein Klassiker in der Passivität der Bürger ist die geplante Umfahrung von Lustenau, wo die Politik seit Jahrzehnten die Betroffenen im Verkehr und Abgas ersticken lässt. Scheinbar ist den Menschen in ihrer Bequemlich- oder politischer Hörigkeit das Protestieren oder Einfordern ihrer Grundbedürfnisse abhandengekommen. Dass Protestieren erfolgreich ist, haben die fragwürdigen Impfgegner mit Unterstützung von Rechtsradikalen, Staatsverweigerern und Querdenkern vorgeführt. Aus Angst von Wähler- und Machtverlust haben die Politiker die beschlossene Impfpflicht zurückgenommen.

Alfred Fuchs, Dornbirn