„Ölheizung im Kreuzfeuer“

Leserbriefe / 18.05.2022 • 18:11 Uhr
VN-Bericht vom 14. Mai 2022.
VN-Bericht vom 14. Mai 2022.

In Ihrer Ausgabe vom 14.5.2022 schreiben Sie in Ihrem Bericht „Ölheizung im Kreuzfeuer“, dass Ölkessel, die älter sind als 25 Jahre, auf erneuerbare Energieträger ausgetauscht werden müssen. Wir möchten darauf hinweisen, dass diese Vorgabe zwar im Regierungsprogramm steht, aber einer gesetzlichen Umsetzung bedarf. Des Weiteren ist noch nicht geklärt, welche Ausnahmen von dieser Verpflichtung festgelegt werden. Denn ein absolutes Austauschgebot auf erneuerbare Energieträger ist praktisch nicht umsetzbar, da sowohl räumliche, aber auch soziale und wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt werden müssen. Es können daher derzeit noch keine seriösen Aussagen über die Austauschpflicht auf erneuerbare Energieträger gemacht werden. Ungenaue Aussagen führen zu einer Verunsicherung der Konsumenten. Ein verpflichtender Umstieg auf alternative Energiesysteme bedeutet überdies ein riesiges Belastungspaket für Österreichs Haushalte, in der Höhe von rund insgesamt 15 Mrd. Euro. Viele Ölheizungsbesitzer:innen können sich – trotz angepriesener Fördersummen – einen Umstieg nicht leisten, da dieser oftmals auch mit umfassenden baulichen Maßnahmen einhergeht oder Alternativen vor Ort erst gar nicht verfügbar sind. Die Wahl des Energieträgers muss daher immer eine individuelle Entscheidung bleiben. Die Mineralölwirtschaft forscht bereits intensiv an der Entwicklung von klimafreundlichen, flüssigen Brennstoffen aus erneuerbaren Quellen, die in bestehender Infrastruktur (Ölheizungsanlagen) zum Einsatz kommen können. Langfristiges Ziel ist es, fossiles Heizöl durch flüssige, klimafreundliche Brennstoffe aus erneuerbaren Quellen zu ersetzen.

Mag. Martin Reichard,
GF IWO-Österreich, Wien