Pflegekräftemangel in Vorarlberg

Bereits im Jahr 2000 wurde über einen Pflegekräftemangel in Vorarlberg gesprochen. Ab dem Jahr 2005 wurde sogar ein Pflegenotstand vorhergesagt. Unsere Landesregierung hat umgehend reagiert und im Herbst 2021 eine Arbeitsgruppe gebildet. Fast schon überraschend kam heraus, dass man mehr Personal ausbilden sollte.
Woher diese Personen kommen und wer sie ausbildet, wird eine weniger prominent besetzte Arbeitsgruppe klären müssen. Um den zu erwartenden Ansturm abzuwehren, werden Bewerber ohne Matura nach dem Jahrgang 2024 nicht mehr zur Diplomausbildung zugelassen. Falls dann eine Pflegekräfteschwemme einsetzt, hat unsere Regierung auch schon Maßnahmen ausgearbeitet. So werden ein zweiter Nachtdienst, ein höherer Personalschlüssel und abends längere Anwesenheitszeiten gefordert.
Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Dienst kommt, freut sich sicher, wenn er oder sie um 23 Uhr alleine am Bahnhof auf den Anschluss wartet. Es wäre an der Zeit, weiter als nur bis zur nächsten positiven Schlagzeile zu denken. Wenn im Land über 150 Pflegebetten wegen Personalmangel nicht besetzt werden können und Mitarbeiter im LKH bis zu 800 Überstunden haben, sollte weder die Politik noch der Direktor der Landeskrankenhäuser versuchen, die Sache klein- oder schönzureden, denn wir fahren die Pflege im Land mit Vollgas an die Wand.
Franz Stockmaier,
Feldkirch