Ehrentitel für
Gräueltaten

Leserbriefe / 09.06.2022 • 17:21 Uhr

Bei der ersten Stellungnahme nach dem Rücktritt der Ex-Bundeskanzlerin, Frau Merkel, verurteilte sie den brutalen Angriffskrieg des Herrn Putin mit den Worten: Dafür gäbe es keine Rechtfertigung – für die Gewalt, Untaten, Zerstörungen, Verletzungen und Tausenden Toten. Herr Putin verleiht noch Ehrentitel für die Gräueltaten in Butscha seiner Brigade mit den Begründungen für die Auszeichnungen, dass diese dem Heldentum, der Tapferkeit und dem Mut geschuldet seien. Man habe das Mutterland und die staatlichen Interessen mit Entschlossenheit und Professionalität verteidigt. Ähnliches kann man auch an Gedenktafeln für die Gefallenen im Ersten Weltkrieg vor Kirchen lesen. Auch hier werden die fürs Vaterland verstorbenen Helden belobigt und mit dem höchsten Ruhm und der Palme der Unsterblichkeit gewürdigt. Immer wieder werden diese falschen Argumente von den verbrecherischen Kriegstreibern gerne als Ausrede benutzt, um die Hinterbliebenen zu trösten und das Volk zu verschaukeln. Wer stirbt schon für sein Vaterland oder Mutterland – Ausnahmen sind Landesverteidigungen –, wenn nach Beendigung des Angriffskrieges und einer versuchten imperialistischen Machtausdehnung nicht annähernd die ursprünglichen Ziele erreicht werden. Meistens werden die armen, oft mit ungleichen Waffen ausgerüsteten Soldaten von menschverachtenden Despoten in den Kampf und zur Tötung unschuldiger Mitmenschen geschickt. (Hitler – Zweiter Weltkrieg, Vietnam-Krieg, Busch – Irakkrieg u.v.m.).

Heinz Schmidt, Bregenz