Alpkühe

Kammerpräsident Moosbrugger weist in seinem Statement zum Start der Alpsaison vollkommen richtig darauf hin, dass nur Wiederkäuer in der Lage sind, aus Gras und Heu hochwertiges Eiweiß für die menschliche Ernährung zu produzieren. Bei den Gefahren für die Alpwirtschaft lenkt er mit TBC und Wolf aber gezielt von der Tatsache ab, dass die weitaus größte Gefahr die Verdrängung von standortangepassten Zweinutzungsrassen durch die Hochleistungszucht auf Milch darstellt. Ein erfahrener Älpler hat diese Tatsache in der öffentlichen Diskussion nach der Mycoplasmen-Infektion auf der Alpe Mittelargen im Jahr 2007 in einem Satz so formuliert: „Meor händ koa tauglich Alpküa mea!“ Das ist nicht gescheit dahergeredet, sondern erfahrungsbasiertes Fakt. Wer es trotzdem ein bisschen wissenschaftlicher nachlesen will, dem sei das Handbuch (nur 106 Seiten) „Das Dilemma der Milchkuh“ mit dem Untertitel „Wenn die Leistung zur Last wird!“ als Plädoyer für eine nachhaltige Milchviehhaltung von Prof. Dr. Holger Martens, herausgegeben von der Agrar- und Veterinär-Akademie wärmstens zur Lektüre empfohlen.
Dr. Erik Schmid,
Götzis