Freiheit in Gefahr
Im Buch von Robert Raid, „Wenn die Russen kommen…“, geschrieben 1953, berichtet er über das Schicksal der baltischen Staaten. Eine erschütternde Lebensgeschichte, nicht nur ein Denkmal für die Helden und Opfer aller von den Sowjets unterdrückten Völker, vielleicht letzte Warnung an die heute noch freie Welt. „Allen Helden und Opfern dieser wahnsinnigen, dummen, grausamen Zeit. „Der grausame Albdruck lastet wirklich auf mir, auf Europa, auf der ganzen Welt. Wehrlos bietet sich Europa den Moskowitern dar – eine reife Frucht, saftige Frucht. Millionen von Männern, Frauen und Kindern unseres Kontinents befürchten den Einbruch der roten Flut. Millionen von Unterjochten, über denen die roten Wogen schon zusammengeschlagen sind, stöhnen unter den Händen der Henker. Tief beugen sich die Köpfe in der heute noch freien Welt, und die ängstlichen Menschen hoffen, dadurch vielleicht das Leben zu retten. Wie unwürdig ist das, wie feige und – wie dumm! Nie ward Rettung durch Feigheit. Leben durch Schande! Nie!“
1918 Verkündigung des Selbständigkeitsmanifest der Republick Estlands. 1941 Tallinn durch deutsche Truppen befreit. Im Erleben und Erleiden macht Raid jenes schicksalsschwere Jahrzehnt lebendig. Und heute? Heute pochen die blutigen Henkershände an die Tür der Ukraine. Nicht unwahrscheinlich auch an die Türen anderer, nahe liegender Länder!
Edwin Tiefenthaler, Klaus