Zweifelhafte Düngeaktion im Auenfeld

Leserbriefe / 23.06.2022 • 17:31 Uhr
Berchtold

Am Mittwoch, den 15. Juni, unternahm ich mit einem Gast eine botanische Wanderung im Gebiet Hochtannberg, Körbersee und Auenfeld. Auf der Straße durchs Auenfeld kündigte ein beißender Geruch einen – uns in voller Fahrt entgegenkommenden – Jauchelastwagen an, der mit einer langen Lanze Jauche auf den gesamten rechten Berghang ausbrachte. Neben der Straße befindet sich ein Bach, der mit Sicherheit durch die massive Ausbringung von Jauche belastet wird. Sowohl Wanderer als auch Biker, die auf dieser Straße unterwegs waren, fanden diese Düngeaktion ebenfalls inakzeptabel und haben sich entsprechend missbilligend geäußert. Einerseits wird bei uns im Land doch groß Naturschutz und Artenvielfalt propagiert. Andererseits passiert aber dann so eine Düngeaktion. Auf diese Weise intensiv gedüngte Almwiesen verkommen zu botanischen Einöden. Es dürfte wohl jedem Naturliebhaber klar sein, wie zerstörend solche Jaucheausbringungen für die Natur sind. Leider wurde speziell im Auenfeld die dortige Alpenflora schon durch den Schiliftbau massiv geschädigt. Bei allem Verständnis für die wichtige Alpbewirtschaftung und die Notwendigkeit, dass die Bauern ihre Jauche irgendwie loswerden müssen, frage ich mich, ob es dafür nicht andere Möglichkeiten gäbe. Hier sind die zuständigen Institutionen gefordert, gemeinsam mit den Landwirten nach Lösungen zu suchen, um dieses Problem zwischen Naturschutz und Interessen der Bauern auszugleichen.

Franz Hartmann, Klaus