Direkte Demokratie?

Leserbriefe / 24.06.2022 • 17:58 Uhr

Zum Leserbrief „Direkte Demokratie in Vorarlberg“ von Gertrud Walch, Rankweil, in der VN vom 21.06.2022:

Ich kann der Argumentation von Frau Gertraud Walch nicht folgen. Warum können das die Schweizer besser als wir Österreicher? Oder will sie uns damit sagen, dass wir Österreicher Jahrhunderte in der politischen Entwicklung zurückgeblieben sind? Ich denke das ist die verkappte Botschaft in ihrem Leserbrief. Die angesprochenen Gruppen welche lautstark ihre Partikularinteressen durchsetzen wollen gibt es tatsächlich. Darauf springen logischerweise auch die Medien auf. Wenn ich weiterdenke, könnte gerade die breite Diskussion eines Themas in der Bevölkerung diese Gruppen reduzieren. Das Ergebnis wäre ein Kompromiss, den alle annehmen und mittragen können. Die Schweiz beweist das in unzähligen Beispielen. Seit dem Sonderbundskrieg (1847), der nur vier Wochen dauerte, kamen die Eidgenossen zu dieser Ansicht. Und dieses Vorgehen der direkten Demokratie hat sich bis heute bewährt. Beispiel: Hätte die Bevölkerung – nach dem Zerfall der Sowjetunion – in der Krim, im Donbass oder in Luhansk entscheiden (abstimmen) können zu welchem Staat sie gehören wollen, wäre meines Erachtens kein Krieg entstanden. Heute haben wir Krieg in Europa, dank der Bevormundung durch unsere allesentscheidenden Politiker. Wir werden noch frieren und hungern und die Rüstungskonzerne verdienen sich eine goldene Nase. Russland hat genügen Ressourcen und braucht uns weniger als wir sie brauchen.

Robert J. Bösch, Lustenau