Unqualifiziert und größenwahnsinnig
Ob Oberflur oder Unterflur, die Bahntrasse an der schönsten Bucht des Bodenseeufers durchpeitschen zu wollen, zeugt von einer geradezu unglaublichen Rücksichtslosigkeit gegenüber der Natur und der hier lebenden Bevölkerung. Auch von einem nur annäherungsweise vertretbaren Aufwand für die Bodenuntersuchung des steilen Abbruchs des Pfänderhanges in den See, die Baugrubensicherung, die Zulieferung, den Baustellenbetrieb etc. und des parallel laufenden Bahn- und Straßenverkehr über Jahre, kann nicht die Rede sein. Dieses Projekt steht in keinem verantwortbaren Verhältnis zu den Folgen für die umliegende Bevölkerung. Angesichts prognostizierter Bauzeit und parallel laufender Kostensteigerung kann von einer Verhältnismäßigkeit nicht die Rede sein. Wer beim Physikunterricht aufgepasst hat, weiß, dass der Schall mit dem Quadrat der Entfernung abnimmt, also der Baustellenlärm für niemanden! Vom Staub, der durch den Seewind zum Pfänder hinauf geblasen wird, gar nicht zu reden. Jede Stunde, die man diesem apokalyptischen Wahnsinn nachhängt, ist verlorene Zeit und Geld.Diesem Gigantomanismus stehen derzeit 29.306 Bregenzer und 6420 Lochauer gegenüber. Ich sehe mich veranlasst, auf die Gedanken des Bürgermeisters DI Fritz Mayer, der verzweifelt auf eine Tunneltrasse drängte eindringlichst hinzuweisen. Eine solche Trassenlösung ist die einzige Lösung für diesen Siedlungsraum!
Ing.Gerhard Miltner, Bregenz