„Kontrollversagen im Wirtschaftsbund“

Leserbriefe / 31.07.2022 • 17:26 Uhr

So lautet die Headline auf der ersten Seite in den VN vom 27. Juli. Ich hoffe sehr, dass mutmaßliches Fehlverhalten einzelner Personen aufgearbeitet wird, wundere mich jedoch über das Aufsehen in der Öffentlichkeit, welches diese Causa ausgelöst hat, zumal es ja nicht um Steuergelder gegangen ist. Wo blieb der Aufschrei und die Medienhatz bei Veruntreuungen von öffentlichen Geldern bei Städten und Gemeinden – auch im Gemeindeverband –, bei denen es um Millionenbeträge gegangen ist? Gab es da nicht auch ein Kontrollversagen, obwohl Kontrollorgane in diesen Bereichen institutionalisiert sind, z.B. als „interne Revision“ etc.? Noch schlimmer finde ich die Tatsache, dass es im Land Vorarlberg halböffentliche Institutionen gibt, die als kommerzielle Unternehmen geführt werden sollten, jedoch auf Grund der schützenden Hand der Politik mit Millionen an Steuergeldern gefüttert werden, obwohl in den Aufsichtsräten honorige, jedoch beratungsresistente Personen tätig – oder untätig – sind. Der Umgang mit Geld in der Politik sollte genauso sorgsam erfolgen wie im privaten Bereich.

Ich erinnere mich an einen ehemaligen, längst verstorbenen Stadtrat in Dornbirn, der einmal sagte: „Um des anderen sein Geld ist mir nichts zu teuer.“

Elmar Gasser, Dornbirn