Inflation oder Teuerung?
Teuerung und Inflation gibt es, seit es Geld gibt. Dennoch muss man zwischen diesen beiden Begriffen differenzieren. Die Inflation ist gering, wenn die Menge der produzierten Güter und Dienstleistungen in einem ausgewogenen Verhältnis zur jeweiligen Geldmenge steht. Teuerung hingegen entsteht, wenn eine Ware aufgrund hoher Nachfrage oder etwa infolge einer Missernte knapp wird. Bei Rückgang der Nachfrage oder durch Mehrproduktion pendelt sich der Preis in der Marktwirtschaft meistens wieder auf normales Niveau ein. Die Inflation rührt vor allem daher, dass einerseits im Euro-Raum die Geldmenge in den vergangenen Jahren massiv aufgeblasen wurde und andererseits Regierungen mit dem Geld der Bürgerinnen und Bürger zu wenig sorgsam umgehen und jährlich Defizite produzieren. In manchen Ländern, so auch in Österreich, ist das Defizit enorm angewachsen. Die Inflation ist also nicht, wie man uns immer weismachen will, die Folge der Teuerung, sondern ist die Folge unverantwortlicher Politik vergangenen Jahre. Wir Bürgerinnen und Bürgern zahlen infolge der inflationären Geldentwertung die Zeche. Letztlich eine versteckte Steuer, die Reiche und Arme treffen. Einkommensschwache mehr als die anderen. Verantwortungsvolle Politik für das Gemeinwohl in Gegenwart und Zukunft sähe anders aus. Besser geht es bekanntlich jenen Staaten, die eine Schuldenbremse kennen und ein Nulldefizit anstreben.
Robert J. Bösch, Lustenau