Schwenk in Verkehrs-/Klimapolitik notwendig
Gesundheitsminister Rauch kritisiert die Realisierung der S18 CP Autobahn und der Feldkircher Tunnelspinne als antiquiert und zu teuer. Landesregierung, Industriellenvereinigung und Wirtschaftskammer verteidigen mit massiver Medienpräsenz diese Verkehrsprojekte als unverzichtbar. Inzwischen ist klar, dass der Stadttunnel um 20 Millionen und die S18 CP um 200 Millionen höher (1,5 statt 1,3 Milliarden) budgetiert werden müssen. Es ist wahrscheinlich, dass weitere Erhöhungen zu erwarten sind. Eine Verbindung der beiden Autobahnen beidseits des Rheins wird von allen bejaht.
Die Frage ist wie: Transitautobahn quer durch die Riedlandschaft, mit Anschlussknoten in Natur- und Naherholungsräumen am Siedlungsrand. Teuer, genehmigungsriskant, fertig in ca. 20 Jahren. Oder Verbindung auf kurzem Wege, bedeutend billiger, in einfacheren Verfahren und schneller umsetzbar. Vorarlbergs Wirtschaftstreibende sind innovativ und flexibel, stellen sich den aktuellen Veränderungen und finden immer wieder attraktive Lösungen für aktuelle Problemstellungen. Landesregierung und Wirtschaftsvertreter halten an jahrzehntealten Verkehrslösungen fest. Lehnen eine Evaluierung mit der Begründung ab, dass 2011 schon alles geprüft und verhandelt worden ist. In der Realwirtschaft sind solche erstarrten Handlungsweisen antiquiert, verhindern Entwicklung und führende Marktpräsenz, sind eine Bankrotterklärung. Unser Klimanotstand erfordert Milliardeninvestitionen in sämtlichen Ländle-Talschaften für das Gemeinwohl, den menschlichen Zusammenhalt aller, statt milliardenschwerer Transit-Luxusvarianten im Straßenbau. Nein zur S18 CP und der Tunnelspinne!
Eugen Schneider, Lebensraum Zukunft Lustenau – Unteres Rheintal, Lustenau