BAWAG-Skandal lässt grüßen
Im März 2006 wurde bekannt, dass unfähige und kriminelle Manager der dem ÖGB gehörenden BAWAG-Bank durch Fehlspekulationen ca. zwei Milliarden Euro in den Bahamasand gesetzt hatten. Nur durch ein Verramschen der Bawag konnte eine Pleite des ÖGB abgewendet werden. Der ÖGB-Präsident und der Chef des Aufsichtsrates-Verzetnitsch und Werninger mussten zurücktreten. Schlussendlich mussten die Milliardenverluste durch den Steuerzahler bezahlt werden. Derzeit scheint sich ein ähnliches Desaster abzuzeichnen (Es gilt natürlich noch die Unschuldsvermutung). Die Wien-Energie, eine 100-Prozent-Tochter der Stadt Wien, ist für die Beschaffung von Energie für ca. zwei Millionen Wiener(innen) zuständig. Es heißt, dass die Wien Energie bis zu acht Milliarden verspekuliert hat. Laut Medien hat die Firma für Gas und Strom Derivate abgeschlossen (höchste Risikoklasse), daraus resultiert ein kurzfristiger Finanzbedarf von ca. zwei Milliarden. Die vertraglichen Verpflichtungen können sogar noch um ein Vielfaches höher sein. Wer wusste von diesen riskanten Transaktionen? Wer hat das alles genehmigt? Hier geht es wieder um ein komplettes Versagen der Aufsichtsorgane, Aufsichtsrat, Finanzstadtrat und Bürgermeister. Was immer in diesem Fall am Ende zu bezahlen ist, es trifft den Steuerzahler und im besten Fall einen Rücktritt eines Parteisoldaten mit dicker Abfertigung. Bisher hat nur der Tiroler Landeshauptmann verkündet, Tirol werde sicher nicht für das Desaster in Wien bezahlen.
Werner Sulzer, Bregenz