60-jähriges
Konzils­jubiläum

Leserbriefe / 06.10.2022 • 16:57 Uhr

Vor 60 Jahren fand das größte Ereignis der katholischen Kirche der Neuzeit statt. Die Kirche wurde dadurch stark verändert. Zum Beispiel die liturgische Erneuerung mit Zurückdrängung der lateinischen Messe, das verstärkte Selbstbewusstsein der Ortsbischöfe gegenüber Rom, aber auch der Laien gegenüber den Bischöfen. Auch eine Bewusstwerdung von Weltkirche und eine ökumenische Öffnung. Mit einem neuen Selbstbewusstsein versteht sich die katholische Kirche als Gemeinschaft der Gläubigen, als „Volk Gottes“ auf dem Weg durch die Zeit. Ein „gemeinsames Priestertum“ der Gläubigen wird betont.

Jeder Mensch, so das Konzil, habe das bürgerliche Recht auf Religionsfreiheit, dürfe also seine Religion frei nach seinem eigenen Gewissen wählen. Geklärt wurde auch das Verhältnis der römischen Kirche zum Judentum; traditioneller kirchlicher Antijudaismus erhielt eine klare Absage. Schließlich öffnete sich die Kirche anderen nichtchristlichen Religionen im Dialog.

Der bedeutendste Vertreter Österreichs beim II. Vatikankonzil, Kardinal König, hatte großen Einfluss auf die letztgenannten Dokumente.

Pfr. Helmut Rohner, Dornbirn