Gaspreisbremse – nein danke

Leserbriefe / 27.10.2022 • 17:43 Uhr

Jeder weiß, Erdgas wird für Kunden markant teurer. Aber im Sinne der derzeit modernen „Vollkaskomentalität“ müsste es folgerichtig auch eine Heizölpreisbremse geben, da sich dieser Preis im Jahreszeitraum mehr als verdoppelt hat, oder eine Pellets-Preisbremse (der Preis für Sackware hat sich sogar verdreifacht), oder eine Holzpreisbremse. . . Was ist sinnvoller: Milliarden von Euro an Steuergeldern für eine Gaspreisbremse? Diese zusätzliche Steuerlast müssen wir später alle trotzdem bezahlen. Oder einige Millionen investieren, um z. B. die Pelletsproduktion in Österreich auszubauen, was zukünftig sogar Geld einbringen könnte. Aus ökologischer Sicht ist der Fall für mich ebenfalls klar: einen fossilen Energieträger staatlich zu fördern, befreit uns keineswegs aus der Abhängigkeit von Gas und Öl – ganz im Gegenteil: dieser Energieträger wird interessanter, weil z. B. eine Hackschnitzelheizung diese staatliche Förderung nicht erhält! Eine andere Diskussion ist natürlich, ob man derzeit Erdgas einkaufen und damit einen Krieg mitfinanzieren sollte. Auch hier wäre es kontraproduktiv, den Preis für Endkunden niedrig zu halten und weiterhin ungebremst das teure Gas z. B. aus Russland zu importieren. Zum Abschluss: Es ist richtig, sozial Schwache zu unterstützen – aber bitte unabhängig vom Heizsystem!

Mag. Matthias Moosbrugger, Wolfurt