Beauty
Nachlese der zu Ende gegangenen Ausstellung im Vorarlbergmuseum:
Für Pessimisten ist der Weltuntergang bereits in vollem Gange und selbst die wackersten Optimisten und Euphemisten müssen zumindest einräumen, dass in letzter Zeit eine bedenkliche Zunahme dieser Wörter auf „U“ zu verzeichnen ist, welche einem die wahre Freude am Leben vergällen: Untersuchungsausschuss, Unschuldsvermutung und Unschuldslämmer, unleistbarer Unterhalt, die Unschönheit der Ukraine … Und da kommt Er, der Jongleur, der Zauberer, aus der Metropole, die keinen Schlaf kennt, ,,New York City ist die heißeste Stadt. New York City is‘n Ding für sich … der neuste Nightclub macht auf heut Nacht.“ (Ich war noch nie dort; aber der Nina H, glaub ‚ich aufs Wort). Und aufgepasst! Schauen wir ihm auf die Finger – in der Linken hält er drei Komponenten: Farbe, Form, Materialbeschaffenheit, in der Rechten sind es Farbtöne: Blau, Violett und jenes Rosarot, mit dem diese Spezialbrillen beschichtet werden … Trommelwirbel jetzt! Hokuspokus Simsala „Beauty“ … Und sie ist da! Es ist … wie Heiligabend in der Kindheit – weil wir offenbar das tiefe und geradezu unbelehrbare Verlangen in uns tragen, man möge doch mit dem Schönen zugleich auch schon das Richtige und Gute im Leben erwählt haben. Es ist so einfach, wenn man weiß, wie‘s geht. Sag‘, Meister, wie machst du das nur?
Bohuslav Birka, Dornbirn