Vorarlberger ÖVP – nichts dazugelernt
Die Vorarlberger ÖVP geriet heuer ordentlich ins Strudeln – Steueraffären, großzügiger Umgang mit Coronaentschädigungen in den ÖVP-Teilorganisationen führten zu Rücktritten und Ermittlungen der Justiz, wodurch auch unser LH Markus Wallner in die Kritik kam. Man mag zu unserem Landeshauptmann stehen, wie man will, aber ich meine, dass er diese Funktion gut ausgeübt hat. Dieser Aufgabe gerecht zu werden, erfordert sehr viel Zeit und Einsatz, also ein „Fulltime-Job“. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass er als Landesparteiobmann auch noch alle Teilorganisationen der ÖVP kontrollieren kann. In der Bibel steht: „Niemand kann zwei Herren dienen“ – das gilt auch für Politiker! Da sind uns die deutschen Nachbarn um einiges voraus. Die wissen, dass solche Ämter getrennt gehören, wie wir am Beispiel der SPD sehen. Und bei uns im „Ländle“ – braucht es so viel Macht in einer Hand? Die ÖVP scheint aus dieser Misere nichts gelernt zu haben. Jetzt soll Landesrat Marco Tittler die Obmannschaft des Vorarlberger Wirtschaftsbundes übernehmen, weil anscheinend keine anderen Kandidaten zur Verfügung stehen … Ich meine, dass LR Tittler mit seinen Ressorts genügend zu tun hat. Der Wirtschaftsbund braucht einen starken Obmann, um alle Verfehlungen und Steueraffären restlos aufzuklären. Ob dies einfach so nebenbei bewältigt werden kann, wage ich zu bezweifeln.
Jakob von der Thannen, Lingenau