Bahnstreik
Was den EisenbahnerInnen in den laufenden Kollektivvertragsverhandlungen angeboten wurde, erscheint mir nicht so schlecht, auch wenn die Gewerkschafter und Gerhard Tauchner versuchen uns eben das weiszumachen. Das Angebot von ÖBB und Privatbahnen entspricht mit 7,5 Prozent der Inflationsrate der vergangenen zwölf Monate. Ein garantiertes Minimum von 200 Euro pro Monat, bedeutet für die unteren Einkommensgruppen sogar mehr als zwölf Prozent. Und 1000 Euro, die alle Bahnbediensteten brutto für netto bekommen, sind auch nicht nichts. Bahnbedienstete stehen nicht im Wettbewerb, sie müssen keine Produkte am Weltmarkt verkaufen und sind in einer Wirtschaftskrise auch nicht von Kündigungswellen betroffen. Das sollte man bei der Diskussion nicht vergessen, das unterscheidet sie beispielsweise von den ArbeitnehmerInnen in der Metallindustrie.
Mir stellt sich da die Frage, ob hier ein 24-Stunden-Streik ein angemessenes Mittel im Arbeitskampf ist oder ob es nur um eine Machtdemonstration geht. Ich gebe zu, ich weiß die Antwort nicht. Ich weiß nur, dass ein ganzes Land ins Verkehrschaos gestürzt wird, viel mehr Autos fahren, die Staus länger sind mit allen Folgen für die Luftqualität und dass wir alle die Leidtragenden sind.
Stefan Schlenker, Dornbirn