Der stille Tod der Gastronomie

Zum Leserbrief vom 01.12.22:
Ich kann der Begründung für das Gasthaussterben im Rauchverbot nur zu geringen Teilen zustimmen. Denn das Gasthaussterben wurde schon vor dem Rauchverbot eigeläutet. Mit dem Bau und der Erneuerung von unzähligen Vereinslokalen ab den 80er-Jahren, mit Steuergeldern von Gemeinden, Land und Bund und der meist unentgeltlichen Überlassung an die Vereine wurde der Weg für eine „neue Gastronomie“ geschaffen. Diese Vereinslokale werden oft zweckentfremdet für Geburtstagsfeiern und dergleichen auch von Nichtvereinsmittgliedern genutzt. Oder wie ist es möglich, dass sich Vereinsorganisatoren über mehr servierte Essen rühmen als die Vereinsstätte Mitglieder hat. Damit spreche ich vermutlich auch für so manchen Gastronomen. Denn diese erlauben sich dazu keine Meinung abzugeben, sonst werden sie noch weitere Gäste verlieren. Tatsächlich können sie keine Gäste mehr verlieren, da viele schon zusperren mussten. Und nun jammern die Verursacher für das Gasthaussterben selbst, dass es kaum noch Gasthäuser gibt.
Werner Nessler,
Nüziders