Neue Infrastruktur braucht das Land

Leserbriefe / 18.12.2022 • 17:09 Uhr

Jetzt hat es sich herumgesprochen. Die Tunnelspinne in Feldkirch wird ein Fass ohne Boden, die Kosten explodieren, an allen Ecken und Enden gibt es massive Probleme: Ein offensichtlich zweifelhafter Vertrag über die Abrechnung des Probe-stollens, zu erwartende Probleme beim Sprengen, keine ausreichende Grundstückssicherung vor Baubeginn, gigantische Begleitkosten für eine Werbeagentur. Dazu kommt, dass keine Klimakostenrechnung gemacht wurde, das Schwerverkehrsproblem unge-löst geblieben ist. Klimagruppen fordern zurecht einen Stopp dieses Wahnsinns-Bauprojekts, das sinnlos das Geld aller Vorarlberger(ìnnen) vergeudet. Bis zu 500 Millionen Euro wird dieses Monster mittlerweile geschätzt, Geld, mit dem man eine ganze Universität im Lande bauen könnte oder das man wo anders viel dringender bräuchte: In Bregenz zum Beispiel. Und so sähe eine vernünftige neue Infrastruktur-Planung für Vorarlberg aus: eine Bahn-Südeinfahrt für Feldkirch mit zahlreichen innerstädtischen Stationen, eine Anbindung Liechtensteins bis weit über Vaduz hinaus, ein dreigleisiger Ausbau der Bahn im Rheintal, eine kurze Autobahnspange im Bereich Mäder–Diepoldsau, eine Infrastruktur-Optimierung der Situation in Höchst und Lustenau und die Einsparung der extrem teuren, sinnlosen S18, und: Unterflurlösungen für Bahn und Straße im Raum Bregenz. Nein, es braucht jetzt keine Arlbergbahntunnelversprechungen in zig Jahren, sondern konkrete, machbare Infrastrukturlösungen, endlich, für das Land. Und zum Raum Bregenz: It’s Städtebau, stupid, nicht bloß Verkehr!

Andreas Postner,

Rankweil