Das Sparbuch ist nicht, was es einmal war

Leserbriefe / 19.12.2022 • 20:44 Uhr
Vorarlberg-LIVE Sendung vom 17. Dezember 2022.vn
Vorarlberg-LIVE Sendung vom 17. Dezember 2022.vn

Zum VN-Bericht „Wir müssen uns Spielräume für zukünftige Krisen schaffen“ vom 17./18. Dezember:

Darum muss man Alternativen aufzeigen, sagte Finanzminister Brunner bei Vorarlberg LIVE. Um diese Alternativen attraktiver zu gestalten, will er neben der 2,5-prozentigen Spekulationssteuer auch die 25-prozentige Kapitalertragssteuer (KESt) auf Wertpapiererträge abschaffen. Übrigens, eine langjährige Forderung der Finanzwirtschaft, eine nicht ganz uneigennützige, versteht sich. So weit, so klar. Damit es aber bei der Kapitalertragssteuer nicht zu einer eklatanten Ungleichbehandlung kommt, müsste man diese auch bei den Zinserträgen abschaffen. Es soll ja noch Leute (vorwiegend ältere) geben, die ihr Erspartes auf einem Kapitalsparbuch oder Festgeldkonto mit Einlagensicherung und risikolosem Zins, den es ja nun wieder gibt, angelegt haben. Es mag ja aus Sicht der Finanzwirtschaft wünschenswert sein, dass die Oma ihr Sparbuch (das nicht ist, was es einmal war) in Wertpapiere umwandelt und zur besseren Finanzbildung jede Woche „Die Höhle der Löwen“ mit Carsten Maschmeyer anschaut. Aber wahrscheinlich wäre sie schon zufrieden, wenn der Finanzminister auch bei ihren bescheidenen Zinserträgen auf die 25-prozentige Kapitalertragssteuer verzichten würde.

Peter Morstein,

Rankweil