Der Blick zu den Sternen
Zum VN-Bericht „Das Rätsel vom Weihnachtsstern“ vom 20.12.22:
Der Marsroboter „InSight“ hat gerade aufgehört zu sehen und zu senden, aber der Blick nach oben wird uns immer erhalten bleiben. Schon Kepler wusste, dass es in den Zeiten rund um Jesu Geburt weit und breit keinen Kometen gab. Der hätte eben außerdem auch noch Unglück statt Glück bedeutet. Die neueren astronomischen Forschungen legen aber nahe, dass sich im Jahr 7 v. Chr. (ein römischer Historiker hatte einmal sieben Jahre vergessen) tatsächlich eine ganz besondere, sinnträchtige Planetenkonjunktion ereignet hatte, der die „Weisen aus dem Morgenland“ gefolgt sein könnten. Als „drei Könige“ haben sie später die drei bekannten Erdteile symbolisiert, erfreulicherweise gerade auch den schwarzen! Beim Blick zu den Sternen denkt man aber auch an den griechischen Naturphilosophen Thales von Milet, etliche Hundert Jahre vor Christus. Als er gedankenvoll zum Himmelsgewölbe aufblickte, fiel er in einen Brunnen. Eine thrakische Magd lachte ihn aus, weil er nicht sehe, was vor seiner Nase und seinen Füßen liege, während er sich zu den Sternen versteige. Das Gelächter derjenigen, die nur das unmittelbar Nützliche zu schätzen wissen, hört man leider auch heute noch oft genug, aber es ist dumm.
Mag. Dr. Hildegard Pfanner,
Bregenz