TBC

Leserbriefe / 08.01.2023 • 16:47 Uhr

Zum Bericht „Radikale Schritte gegen Wild-TBC“, VN vom 7. 1. 23:

Welche Argumente kann man gegen die Jagdstrategen des Vorarlberger Seuchenbekämpfungsbataillons noch vorbringen? Sie erheben gegenüber Einwänden und Kritik den Absolutheitsanspruch. Dass nun Landesveterinär und Landesjägermeister in dasselbe Jagdhorn blasen, muss schließlich bedeuten: Die Lage ist aussichtslos. Vermutlich wurden nach ihrem Dafürhalten sämtliche zur Verfügung stehenden gelinderen Mittel ausgeschöpft und nur noch das Tötungsgatter als letales Abendmahl bleibt als Ultima ratio: Horrido! Für die Tiere ist es letztlich egal, ob sie aus Freude an der Jagd oder auf Befehl von oben erschossen werden. Ihnen kann man nur noch einen treffsicheren Schützen und einen schnellen Tod wünschen. Gesamtheitlich betrachtet zeigt sich aber, wie sehr diese Jagdpolitik doch krankt und es muss einmal mehr danach gefragt werden, welche Interessen hier tatsächlich bedient werden. Es ist nicht nur ein Unding, dass die Ausübung der Jagd vom Tierschutzgesetz ausgenommen ist (gilt auch für „Seuchenbekämpfung“) und es der Gesetzgeber nicht zustande bringt, ein bundesweit einheitliches Jagdgesetz zu erarbeiten. Es ist auch ein Unding, dass diese offenbar vorsätzlichen Infektionsverbreitungen durch konzentrierte Winterfütterung Jahr für Jahr wiederholt werden und ausschließlich die Tiere sch(l)ussendlich darunter zu leiden haben. Ich bin mir überdies sicher, dass der Haufen toter, blutiger Tiere den Weg in die Printmedien (leider) nicht schaffen wird.

Uli Schmid, MA,

Götzis