Gatterjagd

Leserbriefe / 17.01.2023 • 17:30 Uhr
ap

Offenbar brennen den Verantwortlichen für die TBC-Bekämpfung beim Wild jetzt alle Sicherungen durch. Landesrat Gantner, zuständig unter anderen Ressorts auch für Tierschutz, bezeichnet die geplante Gatterjagd im Silbertal als Regulierungsfütterung. Diese Bezeichnung soll von der Grausamkeit ablenken, mit der das Wild hier abgeknallt wird. Jung und Alt ja sogar trächtig in einem Gatter eingesperrt und keine Chance zur Flucht, können Sie nur in Panik ins Gitter rennen und sich gegenseitig zertrampeln, bis eine oder mehrere Kugeln ihre geschundenen Körper und ihre Schreie zum Schweigen bringen. Diese abscheuliche Methode, Herr Landesrat Gantner, hat nur einen Namen verdient, und zwar „Massaker“. Das ist mit Tierschutz absolut unvereinbar und eine zivile Gesellschaft darf solche Gräueltaten nicht akzeptieren, auch wenn sie der Seuchenbekämpfung dienen. Alle Tierschutzvereine in Vorarlberg lehnen dieses Massaker kategorisch ab und appellieren an die Verantwortlichen, das Problem nicht mit dieser Steinzeitmethode zu lösen. Ich schlage vor, die Alpen im Silbertal für eine oder zwei Saisonen nicht mit Rindern zu bestoßen, um den Jägern mehr Zeit für die gezielten Abschüsse im Revier zu geben. Dieser Lösungsversuch wäre es allemal wert und käme der Jagdethik bedeutend näher als das tierverachtende und menschenunwürdige Massaker.

Mag. Rudi Längle, Lochau