Dämon Fracking

Leserbriefe / 18.01.2023 • 17:42 Uhr
AP

Fracking zur Gewinnung von Erdgas und Öl ist böse. Da sind sich alle einigermaßen Umweltbewegten in Mitteleuropa einig. Ein wesentlicher Grund dafür sind in diesem Verfahren eingesetzte gefährliche Chemikalien zum Aufschließen des Untergrundes. Dabei wird aktuell immer noch mit dem Stand der Technik vor rund 15 Jahren argumentiert. Tunlichst ignoriert wird, dass Prof. Hofstätter an der Uni Leoben schon vor rund zehn Jahren das BEER Verfahren entwickelt hat, dessen „gefährlichste“ eingesetzte Chemikalie modifizierte Stärke ist. Die Fracking-Diskussion ist grundsätzlich von ausgeprägter Heuchelei geprägt. Denn sehr namhafte Vorarlberger Betriebe, die das Rückgrat unserer Wirtschaft bilden, kommen die nächsten 20 Jahre ohne Erdgas nicht aus, die Firmen könnten zusperren ohne dieses. Die Wirklichkeit der Energiewende hinkt auch im Falle der Erdgasnutzung weit hinter dem Wunschdenken der Bullerbü-Energieszene hinterher. Wenn wir unabhängig von jederzeit zur Erpressung bereiten Gas- und Öl Despoten wie Putin & Co werden und unsere Industrie und somit einen großen Teil unseres Wohlstandes nicht fahrlässig ruinieren wollen, dann müssen wir unvermeidlich den umweltverträglichsten fossilen Rohstoff Erdgas mit modernem Fracking auch im eigenen Land fördern. Zumindest so lange bis die noch umweltverträglicheren regenerativen Energiequellen ausreichend und zuverlässig zur Verfügung stehen. Alles andere ist naives Wunschdenken.

Dr. Klaus König,

Lauterach