Gefährliche Energie(w)ende?
Die Broschüre „Blackout in Vorarlberg“ ist sehr informativ, regt zum Nachdenken an. Jährlich werden immer mehr Elektro-Kraftfahrzeuge mit hohen Leistungen zum Verkehr zugelassen und staatlich gefördert, im Gegenzug aber große Kern- und Kohlekraftwerke vom Netz genommen. Wenn große Kraftwerksblöcke, welche für die Grundversorgung nötig wären, nicht mehr zur Verfügung stehen, gefährdet dies die Netzstabilität und erhöht die Gefahr eines möglichen Blackout. Die unplanmäßige Stromerzeugung durch ausschließlich wetterabhängige Ökostrom-Quellen wie Photovoltaikanlagen und Windkraft ergibt einen sogenannten „Flatterstrom“, d. h. einen unregelmäßigen, je nach Tages- und Jahreszeit nicht immer ausreichend vorhandenen oder aber zu viel verfügbaren Strom. Ein Mix aus Solar-,Windanlagen und konventionellen Kraftwerken wäre daher aus gegenwärtiger Sicht sinnvoll. Zumindest solange, bis das Problem einer funktionierenden Stromspeicherung nachhaltig gelöst wird. Das Land Vorarlberg hat sich ein sehr mutiges, aber vielleicht utopisches Ziel gesetzt, bis 2050 soll der komplette Energiebedarf des Landes aus erneuerbaren Energieträgern abgedeckt werden. Es ist allerdings nicht davon auszugehen, dass bis dahin der Energiebedarf sinkt, die Sonne 24 Stunden am Tag scheint und der Wind ohne Unterlass wehen wird. Die künftige Energiestrategie sollte daher realitätsnah bleiben. Strom ist „Energie zum Leben“ und erfordert Versorgungssicherheit sowie Bezahlbarkeit. Die Erhaltung der Lebensqualität und die Leistungsfähigkeit unserer Wirtschaft sollte darum weiterhin unser Ziel sein.
Heinz Jakoubek, Wolfurt