Großprojekte Österreich-Schweiz offensichtlich schwierig

Leserbriefe / 09.02.2023 • 17:29 Uhr

Geschichtlich äußerst interessant aufgearbeitet haben der Historiker M. Pichler als auch G. Mathis (Fußach) den Rheindurchstich im Jahre 1900, der dazumal mit völlig falschen Auflandungsprognosen offensichtlich zum Nachteil von Fußach und zum gebiets- und kostenmäßigen Vorteil für die Schweiz und fortwährenden Kosten für Österreich gereichte. Es braucht für das neue Autobahnverbindungsprojekt dringendst höhere Kompromissbereitschaft seitens der Schweiz, damit Fußach/Brugg nicht ein zweites Mal im wahrsten Sinne des Wortes „überfahren“ wird. Ein bereits 1964 unter völlig anderen Gegebenheiten (kein Klimanotstand, noch massenhaft Grünland) geschütteter „Autobahnstummel“ kann kein vernünftiger Justament-Standpunkt dafür sein, eine von Wirtschaft und Politik gewünschte Autobahnverbindung ausgerechnet an der breitesten Stelle „durchzudrücken“. In einer Zeit mit massenhaften und wichtigeren monetären Anforderungen an unseren Staat, wo jeder km Autobahn hunderte Millionen Euro kostet, ist dies neben den gewichtigen Naturschutzgründen dem österreichischen Steuerzahler nicht mehr zuzumuten. Daher ist jeder Versuch, eine kürzere Autobahnverbindungsstelle zu finden, ausdrücklich begrüßenswert. Diese darf nicht „hochrangig“ sein, um ja keine „Transitschleuse“ wie am Brenner mit unverantwortbaren Nachteilen für die gesamte untere Rheintalbevölkerung zu eröffnen. Diese riesige Verantwortung müssten dann die kompromisslosen Kräfte von ÖVP/FPÖ übernehmen. Schließlich ist begrüßenswert und erfreulich, dass beide Bürgerinitiativen von Lustenau/Unteres Rheintal sich zu den schnell umsetzbaren und kostengünstigen Verkehrsreduktionsmaßnahmen zusammengefunden haben.

Egon Troy, Fußach