Akira
Zum VN-Artikel „Hund aus brennender Garage gerettet“ vom 9.2.2023:
Hund und Mensch verbindet eine jahrtausendealte Beziehung. Der Zusammenschluss beider Arten ist nicht exakt rekonstruierbar, aber durch die Wissenschaft gilt eine ko-evolutive Entwicklung als hochwahrscheinlich. Hunde sind wie Menschen, hochsoziale Lebewesen und werden mit unterschiedlichsten Bedeutungen belegt. Sie sind Assistenten in Beruf und Freizeit, Statussymbole und in den meisten Fällen auch ein vollwertig integriertes Familienmitglied. Das gereicht freilich nicht immer zum Vorteil des Hundes. Beispielsweise dann, wenn dem Hund ästhetische Wunschvorstellungen des Menschen aufoktroyiert werden, die durch Zuchtmaßnahmen und/oder Chirurgie zum Verlust verschiedener Körperteile (Kupieren) und/oder -funktionen (Qualzucht) führen. Darüber hinaus zirkulieren jedoch auch noch Vorstellungen von einem Hund als Waffe, der darauf trainiert wird, ihm eigene letzte Mittel der Verteidigung (zubeißen) auf Geheiß des Menschen gezielt einzusetzen. Vieles davon wird dem Wesen des Hundes in keinster Weise gerecht. Es ist dem Hundelebensretter Armando sicher hoch anzurechnen, dass er seine Hündin aus der brennenden Garage gerettet hat. Ich persönlich hoffe, dass er von nun an die elterliche Erlaubnis erhält, dass Akira nicht mehr tierschutzwidrig in einer Transportbox in der Garage schlafen muss, sondern, wie es ihr gebührte, einen Schlafplatz in der Nähe ihrer Menschen bekommen würde.
Ulrike Schmid, MA, Götzis