Brüssel lernt das Rad lieben

Leserbriefe / 29.03.2023 • 20:01 Uhr

Das Interview von Florian Saur mit Elke Van den Brandt, Mobilitätsministerin der Metropolregion Brüssel, ist sehr lesenswert. Belgiens Hauptstadt Brüssel erlebt gerade die Mobilitätswende, die ihren Namen verdient. Weg von der Auto-bequemen Infrastruktur und mehr Platz fürs Fahrrad. „Good Move“ heißt der bis 2030 laufende Infrastrukturplan, der den Menschen in Brüssel ein gesünderes Leben ermöglichen soll. Was die Stadt u.a. dafür umsetzt: 1000€-Gutscheine für ein Fahrrad oder ein ÖPNV-Abo bei Abschaffung des eigenen Pkws. Tempo 30 im gesamten Stadtgebiet. Ausbau sicherer Radwege entlang der Regionalstraßen. Förderung des Radtourismus in Brüssel.

Eine lebenswerte Stadt, in der man nicht auf ein Auto angewiesen ist, so die Vision von Elke Van den Brandt, führt zu mehr Lebensqualität für alle Stadtbewohner. Eine Verdoppelung des Anteils der Fahrradfahrenden innerhalb von zwei Jahren gibt der Mobilitätsministerin meiner Meinung nach Recht. Es ist höchste Zeit, dass auch der hiesige Verkehrsminister und die ÖVP-Landesregierungsmitglieder dem Irrglauben, dass ein Stadt-Autobahnanschluss wie die Tunnelspinne in Feldkirch eine Entlastung für die Bevölkerung bringt, abschwören. Wenn eine Mega(Auto)stadt wie Brüssel eine Wende zur sanften Mobilität hin schafft, dann kann es das (Auto)Ländle Vorarlberg auch.

Dr. Martin Mäser, Dornbirn