Urlaub
Er „boome“ wieder, meldet erfreut die Reisebranche. Per Flug strebt man primär nach Griechenland, wenn nicht gleich nach Thailand. Per Auto traut (und staut) man sich wieder vorzugsweise nach Kroatien oder ltalien, sofern man nicht doch die Heimat entdeckt hat. „Oh, wie fühl ich in Rom mich so wohl, gedenk ich der Zeiten, da mich ein graulichter Tag hinten im Norden umfing … sternhell glänzet die Nacht, sie klingt von weichen Gesängen, und mir leuchtet der Mond heller als nördlicher Tag“, so dichtete einst Goethe in seinen Römischen Elegien. Und bei den Griechen fand man nicht nur die alten Tempel der Götter oder den stets ambivalenten Spruch der Pythia in Delphi, sondern auch „edle Einfalt und stille Größe“. Kommt Nostalgie auf? Natürlich konnte man damals Autoschlangen, Verkehrslärm, Gestank, Müllberge, Overtouristen, die vielleicht in die Fontana Trevi springen, Hitzewellen und Katastrophen aller Art nicht erahnen. „Urlaub“ bedeutete schon im Althochdeutschen eine Erlaubnis. In der höfischen Sprache musste er vom Höherstehenden oder der Dame gewährt werden, sonst durfte man nicht abtreten. In der Neuzeit heißt Urlaub vorübergehende Freistellung vom Dienst zum Zweck der Erholung. „Kennst du das Land, wo die Zitronen blühen?“ Wo ist „Thalatta“, das Meer, ewiger Ort der Sehnsucht?
Mag. Dr. Hildegard Pfanner,
Bregenz