Bundesregierung ist nicht an allem schuld

Leserbriefe / 21.05.2023 • 19:12 Uhr

Für mich ist unverständlich, dass eine spaltende und aufhetzende Partei unter FPÖ-Chef Kickl, die noch dazu den Klimawandel herunterspielt, Wahlerfolge erzielen kann. Mit untergriffigsten Schuldzuweisungen und Abwertungen (macht leider auch SPÖ und Neos) wird der Bundesregierung die Schuld an der ärgerlichen Preistreiberei mit Begründungen wie Ukrainekrieg und Energieverteuerung in die Schuhe geschoben. Wie viel mächtiger als Regierung/Parlament die dominanten Lebensmittelkonzerne sind, hat der „Inflationsbekämpfungsgipfel“ gerade deutlich gemacht. Der wirkliche Preistreiber ist nämlich die Gier nach schnellem Gewinn ohne nachvollziehbare Begründung (beispielsweise niedrigere deutsche Lebensmittelpreise bei gleichem Anbieter). Aber auch Treibstoff-/Stromenergie- und sonstige Großkonzerne machten milliardenschwere „Übergewinne“, die nach Regierungsdrohung zurecht für billigere Strompreise oder höhere Pflegepersonals-Bezahlung abgeschöpft werden. Niemand will gerne vom gewohnten Lebensstandard etwas zurücknehmen, aber angesichts der wissenschaftlich erwiesenen Bedrohung unserer Welt bezüglich Trinkwasserhaushalt, Bodenschätze-Ausbeutung, Plastikvermüllung und Lebensmittelverschwendung ist eine Verhaltensänderung unserer Gesellschaft dringendst geboten. Diese schwierige Vermittlung an die Bevölkerung ist Aufgabe einer verantwortungsvollen Regierung, die leider von der Opposition dann wahltechnisch ausgenützt wird. Angesichts der Klimaänderungsfolgen ist nicht mehr ständiges Wachstum auf allen Gebieten angesagt, sondern Rückbesinnung, dass auch wir Menschen „mit der Natur“ und nicht gegen sie leben müssen.

Egon Troy, Fußach